17. Februar 2017: Langenthal und St. Urban

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Ausflug ins Oberaargau 17. Februar 2017

Eine gutgelaunte und wissbegierige Schar von 17 Teilnehmenden traf sich am Freitag, 17. 02. 2017 um 13.15 Uhr bei den Ammann Werken in Langenthal ein. Nach einem kurzen Einblick in den weltweiten Konzern, welcher seit 6 Generationen in Familienhand ist, durften wir mit Schutzbrillen bestückt auch die Produktionshalle besichtigen. In Langenthal selber werden die Kern- und damit Herzstücke der grossen Asphalt- und Zementmischanlagen hergestellt. Wir staunten über die grossen Elemente, riesigen Röhre und speziell bearbeiteten „Mixer“, die da aus flachen Stahlplatten in diversen Schritten entstehen und zum Schluss fix fertig die Halle verlassen können. Sowohl für die kompetente Führung, wie auch für die kleinen Taschenlampen, die wir als Firmengeschenk bekamen, bedanken wir uns ganz herzlich bei der Firmenleitung.

Anschliessend erwartete uns eine kleine Führung durch die Stadtmitte von Langenthal. Auf dem Stadtgebiet wurden Spuren und Gräber gefunden, welche zeigen, dass es seit 4000 Jahren besiedelt ist. Aus der Römerzeit wurden eine Therme und eine Villa gefunden und auch im Mittelalter gab es durchgehend Höfe und Bauernbetriebe. Die erste Kirche wurde 1197 auf dem Geissberg erbaut und das Kloster St. Urban übernahm die kirchliche und weltliche Rechte über den ihn zugehörigen Höfen. Durch ihre Lage wurde Langenthal zu einem interessanten Marktplatz und wuchs durch die Industrialisierung im 20. Jahrhundert zur Stadt. Jahr für Jahr traten Bäche und Flüsse, vor allem die „Langethe“ über die Ufer. Für die Landwirtschaft waren sie ein Segen, denn es brachte nährstoffreichen Ablagerungen mit sich, aber im überbauten Lauf durch das Zentrum verursachten sie Hochwasser. Das kleine Venedig im Oberaargau wurde zur Touristenattraktion, bis die Gefahr Ende des 20. Jahrhunderts durch die Wasserregulierung ausserhalb Langenthals gelöst wurde.

Am Ende unseres Stadtrundgangs durften wir die Gastfreundschaft im fasnachtlich dekorierten Restaurant Rebstock geniessen und uns mit Kaffee und Kuchen stärken. Die regionale Köstlichkeit, einen Orangenkuchen der Bäckerei Zulauf aus Roggwil, durften wir dank dem grosszügigen Wirt ohne wenn und aber verköstigen.

Dank den Autofahrern konnten wir alle gemütlich ins benachbarte Kanton Luzern, zum Kloster St. Urban fahren. Durch die informative und interessante Führung erfuhren wir viel Spannendes über das 1194 gegründete Zisterzienser-Kloster. Der Komplex wurde immer wieder erweitert und dem aktuellen Stil angepasst. Die Klosterkirche mit dem Chorgestühl aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist ein eindrückliches Beispiel barocker Baukunst. Die riesige Anlage wurde für weniger als 40 Mönche zu Hause. Die Gemeinschaft wurde 1848 aufgelöst, die Klostergüter veräussert, das Chorgestühl ins Ausland verramschet und die Kunstschätze sowie die Klosterbibliothek in Staatsbesitz überführt, damit der Kanton Luzern die Kriegsschulden des Sonderbundskrieges finanzieren konnte. Nach und nach konnten wertvolle Teile und Kunstgegenstände zurückgekauft werden. So wurde in den Klosterräumlichkeiten 1873 eine kantonale „Irrenanstalt“ eingerichtet. Das aufwendig geschnitzte und sehr wertvolle Chorgestühl, konnte erst im 20. Jahrhundert wieder entdeckt, zurückgekauft und 1911 erneut aufgestellt werden. Als wir nach der Besichtigung der Bibliothek und des Refektoriums wieder in die Kirche zurückkehrten, überraschte uns Rainer Walker, der amtierende Organist mit einem kleinen Orgelkonzert auf dem historischen Instrument.

Hungrig von den vielen Erlebnissen ließen wir den Abend im Klostergasthaus Löwen beim Fondue ausklingen. Es war schön, drei unserer neuen Mitgliedern unter uns begrüssen zu dürfen.21 20170217

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