Samstag, 26. September 2015 Besuch im Kandertal (BE)

An einem wunderschönen „alt-weiber“-Herbsttag traf sich eine kleine Gruppe von 15 gut aufgelegten Mitgliedern beim Tropenhaus in Frutigen im schönen Kandertal. Hier haben wir eine sehr lebhafte und informative Führung geniessen können.

Das Tropenhaus ist entstanden auf Grund einer innovativen Idee der Bauleitung des Lötschberg Basistunnels. Beim Bohren des Tunnels ist man nämlich auf viele warme Wasserquellen gestossen. Dieses etwa 18 Grad warme Wasser konnte man nicht ohne weiteres in den Fluss Kander leiten da dadurch der einheimische Fischbestand gefährdet wäre. Die Kander gilt als Laichgewässer für die Seeforellen aus dem Thunersee

Anstelle einer kostspieligen künstlichen Abkühlung wählte man die Idee, die Wärme zur Aufheizung eines tropischen Gewächshauses und eines Fischzuchtbeckens zu nützen. Nach langwierigen Vorarbeiten ist das Tropenhaus dann in November 2009 eröffnet worden.

Im Gewächshaus findet man alle denkbaren tropische Früchte, von Bananen über Ananas, Mangos, Avocados, Guaven bis zur Königin der Früchte, den Durian. Ausserdem ist auch eine feine Sammlung von Orchideen zu bewundern. Zudem werden auch Cacao, Kaffee und viele Gewürze inkl. Ingwer, Vanille, Chili und Pfeffer angebaut. Alle Früchte und Gewürze werden im hauseigenen Restaurant für abwechslungsreiche Gerichte eingesetzt. Man kann auch hauseigene Kaffee und Schokolade, Bananenchips und viele andere Produkte im Souvenirladen besorgen.

Im Tropenhaus befindet sich die erste alpine Störzucht und die einzige Anlage in der Schweiz, in der Kaviar hergestellt wird. Ziel ist, etwa 2 bis 3 Tonnen pro Jahr für 2000 CHF pro Kilogramm herzustellen. Die Störe sind auch bestens, wie andere Fische, gut geniessbar. Dabei ist der Stör eigentlich kein Fisch, weil er keine Gräte oder Schuppen aufweist. Der Stör ist ein sogenannter Knochenfisch mit einem Knochenskelet und kann, je nach Art, bis zu fünf Meter lang werden. Es gibt sehr viele Arten, die sich ihrem spezifischen Lebensraum angepasst haben. Störe leben aber nur auf der nördliche Halbkugel. Im Tropenhaus werden vor allem die Sibirischen Störe gezüchtet. Das ist eher eine kleinere Art und nicht mit dem bekannten Beluga Stör zu verwechseln.

Nach einem angenehmen Mittagsessen in tropischen Umgebung ging es dann per Auto zur Talstation der Niesenbahn in Mülenen. Der Niesen ist  2362 Meter ü. M und fällt mit seinen markanten Kegel in pyramidenartiger Form auf. Gut haben wir die Bahn reserviert. Hätten wir den sehr steilen Aufstieg mit den 11`674 Treppenstufen der Bahn entlang gewählt, wären wir nicht so schnell oben gewesen. Beim jährlich abgehaltenen Niesenlauf gibt es aber einzelne Leute, die den Höhenunterschied von gut 1700 Metern in einer Stunde schaffen!

Der Niesen ist seit 1860 ein bekanntes Ausflugziel. Der Standseilbahn wurde schon 1910 erstellt

Bei unserer Ankunft vor der Talstation war einen kleine Wolkenansammlung über der Bergspitze. Jedoch sagen die lokalen Wetterregeln: „Hat der Niesen einen Hut, wird das Wetter schön und gut“ oder auch „Hat der Niesen einen Kragen, darf du es eben auch noch wagen“. Diese Regeln stimmen absolut. Als wir oben ankamen hatten wir einen super Panoramarundblick bis ins Toggenburg im Osten und die Berner Alpen zum Greifen nahe.

Wir beschliessen den schönen Erlebnis- und Lehrreichen Tag mit einen feinen Kuchen und einem Kaffee im Bergrestaurant ab.

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