Samstag, 7. März 2015 Besichtigung der Sammlung Oskar Reinhart „am Römerholz“ in Winterthur (ZH)

24 gut aufgelegte Mitglieder haben sich kurz vor 10 Uhr an diesem sonnigen Morgen vor dem imposanten Bahnhof Winterthur getroffen. Dabei hatten einige schon eine mehrstündige Anreise hinter sich. Eine überraschende Information zum zentral gelegenen Bahnhof ist, dass es der Bahnhof mit der dritthöchsten Frequenz in der ganzen Schweiz ist, sowohl bezüglich Anzahl Passagiere als auch bezüglich Anzahl Züge.

Herr Peter Lehman von Tourismus Winterthur hat uns dann auf einen gut zweistündigen Rundgang durch die sechstgrösste Stadt der Schweiz mitgenommen und dabei sehr viel über die Entwicklung erzählt: von einem durch die Kyburger Grafen gegründeten landwirtschaftlichen Dorf zu der 1262 mit Habsburgischem Stadtrecht versehen Gemeinde bis zur heutigen florierenden Handels-, Industrie- und Dienstleistungsstadt mit mehr als 100`000 Einwohnern.

Der Rundgang konzentrierte sich auf die Altstadt und die Angrenzende monumentalen Bauwerke wie das Stadthaus, erbaut vom berühmten Architekten Gottfried Semper. Die Altstadt besteht grösstenteils aus dem historischen Kern der Stadt mit vielen kleinen verwinkelten Gassen und Passagen und einer teilweise noch sichtbaren Stadtmauer. Eindrucksvoll ist die mächtige Stadtkirche mit den markanten, in grösserem zeitlichen Abstand erbauten Zwillingstürmen. Winterthur hat auch viele Plätze zum Verweilen und Spielen, oft mit künstlerischen Ausschmückungen, z. B. die grosse Holzfigur „Holdi“. Eine besonderes Erlebnis war, dass uns Herr Lehman in ein Malerwarengeschäft  lotste und im tiefen Keller eine etwa 400 Jahre alte Wandradierung mit dem Motiv einer Weindegustation vorführte. Zusammen mit der angrenzenden Einkaufsstrasse, der  Marktgasse, bildet die Altstadt eine der grössten autofreien Stadtzentren in der Schweiz.

Nach einem feinen Mittagsessen im bekannten Restaurant National und wieder aufgewärmt traten wir zum zweiten Teil des Programmes an. Hoch über der  Stadt liegt die Villa „Am Römerholz“. Hier hat der vor genau 50 Jahren verstorbene Oskar Reinhart in seiner Villa  eine Kunstsammlung von nicht weniger als 200 Gemälden zusammengetragen, besonders Bilder aus der früheren Zeit der französischen Impressionisten. Unser Rundgang fokussierte sich auf die 2015 gezeigte Sonderausstellung mit Werken aus der Sammlung von Victor Choquet, der durch Heirat, gleich wie Osker Reinhart, zu viel Geld gekommen war. Diese Sammlung zeigte vor allem Bilder von Renoir, Cézanne und Monet.

Die Führung wurde sehr beindruckend und lebhaft von Kirstin Hansen gestaltet, einer junge Skandinavierin, die auch am Kunsthaus Zürich tätig ist.

Der sehr gelungene Tag konnte im sonnigen Garten mit Kuchen und Kaffee ausklingen.

Besten Dank an die Organisatoren.

Knud Nielsen

 

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