Samstag, 12. März 2016 Besuch am Bodensee und im Appenzeller Vorderland

Zu diesem Anlass trafen sich, an einem von Hochnebel dominierten und eher kühlen Vorfrühlingstag, 27 Mitglieder in Rorschach am Bodensee.

Das Tagesprogramm startete im 2013 neueröffneten Verwaltungsgebäude der Würth AG, mit einer kurzen Einführung in die Firmenphilosophie der Firma Würth bezüglich Kunst im Allgemeinen und die Zugänglichkeit der firmeneigenen grossen Kunstsammlung im Besonderen. Nach einer kurzen Information über die langjähriger Freundschaft der Familie Würth mit dem bekannten dänischen Künstler Robert Jacobsen liessen wir uns vom Frau Sturzenegger fachkundig durch die aktuelle Ausstellung im Forum Würth führen. Die Ausstellung „Waldeslust“ umfasst 80 Werke und beschäftigt sich mit den vielfältigen kulturhistorischen Aspekten des Natur- und Waldbewusstseins.

Das anschliessende, schmackhafte Mittagessen im schönen, direkt am Ufer des Bodensees gelegenen Seerestaurant hätte etwas mehr Zeit verdient; aber planmässig um am 13.35 Uhr fuhren wir mit der Bergbahn Richtung Heiden ab. Die 7,1 Kilometer lange Bahnstrecke beginnt im SBB-Bahnhof Rorschach-Hafen auf einer Höhe von 400m ü.M. Kurz nach dem Bahnhof Rorschach beginnt der 5,6 Kilometer lange Zahnradabschnitt.

Bis zum Bahnhof Heiden „kletterte“ der Zug auf eine Höhe von 794 Metern, bereits oberhalb der aktuellen Schneegrenze. Hier wurden wir von Touristenführerin Frau Baschnonga zu einem Rundgang, auf den Spuren von Henry Dunant, durch das Biedermeierdorf mit seiner spannenden Geschichte begrüsst.

Das Dorf Heiden, eingebettet zwischen Bodensee und Säntis im Kanton Appenzell Ausserrhoden, zieht seit Jahrzehnten durch seine besondere Lage zahlreiche Ausflügler und Feriengäste an. Nach einem grossen Dorfbrand im Jahr 1838 wurde der Dorfkern samt Kirche neu erbaut.

Die imponierenden Bauwerke im klassizistisch-biedermeierlichen Stil zeugen von Reichtum und Eleganz des Luftkurortes und vom enormen wirtschaftlichen Aufschwung in der Blütezeit ab 1848 bis zum ersten Weltkrieg. Seit Ende des zweiten Weltkrieges erlebt Heiden als Kur- und Ferienort eine Renaissance. Uns wurden unterwegs zahlreiche spannende Geschichten und Anekdoten vorgetragen, ehe wir uns von der kühlen Bise im Dunant-Museum bei einer informativen Filmvorführung wieder erwärmen konnten.

Unter der anschliessenden Führung im kleinen Museum erzählte uns Frau Thoma detailliert und spannend, die grosse Geschichte über das Leben eines ganz besonderen Menschen: Henry Dunant, Gründer des Roten Kreuzes. Im damaligen Bezirkskrankenhaus (heute das Museum) fand Henry Dunant als gebrochener Mann im Jahr 1887 Asyl; und hier verbrachte er seine letzten 23 Lebensjahre.

Im September 1895 verfasste Georg Baumberger, Chefredaktor der Zeitung „Die Ostschweiz“ einen Artikel über den Begründer des Roten Kreuzes. Dieser Artikel erschien zuerst in der deutschen Illustrierten „Über Land und Meer“. Aber innerhalb weniger Tage fanden sich Nachdrucke in ganz Europa. Man erinnerte sich wieder an Dunant und er erhielt Sympathiebekundungen und Unterstützung aus der ganzen Welt. Er gelangte nun auch wieder ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit als Gründer der Rotkreuz-Bewegung, wenn auch das Internationale Komitee in Genf weiterhin jeden Kontakt zu ihm vermied. Im Jahr 1901 erhielt Dunant, für die Gründung des Roten Kreuzes und die Initiierung der Genfer Konvention den erstmals verliehenen Friedensnobelpreis.

Vor der Rückfahrt mit der Bahn hinunter nach Rorschach, trafen wir uns zu einer Tasse Kaffee – leider immer noch ohne See- oder Bergblick – im Foyer des Hotel Heiden. Nach der Rückfahrt mit der Zahnradbahn nach Rorschach verabschiedeten wir uns nach einem vielseitigen Tag in der Ostschweiz, reich an Informationen und gemeinsamen Erlebnissen.

 

 

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